Vor ein paar Tagen machte mir die Zuckerschnute
Jeanny große Lust auf kalte Schnauze. So hieß sie bei uns früher. Dass sie noch ganz schön viele andere Namen hat, weiß ich auch erst seit ein paar Tagen. Die ungebackene geschichtete Pracht hört laut
Wikipedia auch auf die Bezeichnungen: Kalter Hund, Lukullus, Kalte Pracht, Kekstorte, Kalte Torte, Schwarzer Peter, Kalter Igel, Wandsbeker Speck oder Kellerkuchen.
Für das heutige Süß Butterkekse mit Schoko zu schichten, war mir aber ein wenig zu öde. Das verlangte nach einer Tüftelei und im Nu hatte mein Geschmackssinn die passenden Zutaten ersonnen: Zartbitter-Ganache, Dulce de Leche, Crème Fraîche, Oreos... Die Deluxe-Variante, quasi die Freischnauze, geht auch ganz fix: Samstagabend zusammengerührt, nach Lust und Laune schichten, im Kühlschrank übernachten lassen, Sonntag schlemmen.
Meist bringt eine erste Tüftelei noch nicht das absolut perfekte Ergebnis. So auch in diesem Fall. Die Dulce-de-Leche-Crème ist nicht fest genug geworden und der kalte Kuchen lässt sich daher nur sehr schwierig in ansehnliche Scheiben schneiden. Aber auch die Bruchstücke schmecken ganz ganz wunderbar. Wer also weitertüfteln mag, ist herzlich eingeladen:
Julies Kalte Schnauze - Version 1
(reicht für eine kleine Springform - 19 x 9 cm)
300 g Dulce de Leche
1,5 EL Crème Fraîche
3 EL weiches Kokosfett
200 g Zartbitterschokolade (85%)
300 g Sahne
1 Packung Oreos (16 Stück)
Die Form leicht fetten und mit Backpapier auslegen. Dieses auch wieder leicht fetten. Wer mag, bestäubt das Innere der Form mit Kakaopulver.
Dulce de Leche mit Crème Fraîche und dem weichen Fett zu einer glatten Masse mixen, kalt stellen. Die Sahne aufkochen und über die in Stücke gebrochene Schokolade geben, durchrühren, bis die Schokolade vollständig geschmolzen- und alles gut vermischt ist. Mit einem Teil der Ganache den Boden der Form bedecken. Den Boden und den Rand der Form mit Keksen auslegen und wieder eine Schicht Ganache darüber gießen. Dann folgt eine Schicht Dulce. Ungeduldige (so wie ich), spachteln sie direkt über die noch recht flüssige Ganache und laufen Gefahr, dass keine glatten und klar voneinander getrennten Schichten entstehen. Wer kein Risiko eingehen will, lässt die Ganacheschicht im Kühlschrank deutlich fester werden und arbeitet erst dann weiter. Auf die Dulce-Schicht kommen wieder Kekse, eine erneute Ganache-Schicht und eine abschließende Keksreihe. Über Nacht kühl stellen.
Was ihr heut Feines getüftelt habt, sammel ich hier gerne ein und mache ein neues
Board daraus. Und nicht vergessen: nächsten Sonntag feiern wir den
ersten Geburtstag der Initiative Sonntagssüß. Wir freuen jetzt schon auf eure Glückwunschbackkünste zu diesem Freudentag. Ohne euch geht es nämlich gar nicht. Denn ihr macht die Initiative so wertvoll und so sonntagsfestlich!