Loslegen und einen neuen Anfang finden. Das geht immer gut mit
Notizen und Listen und Wünschen. Noch dankbar dem herrlichen Sommer
nachhängend, schließe ich den Herbst trotzdem in mein Herz. Und seit
heute ist auch endlich der pfeifende Wind da, der alles tanzen lässt und
den kleinen neugierigen Jungen in meinem Arm zum Staunen und Jauchzen
bringt. Ich halte fest:

- Das
Herz mit saisonalem Kitsch füllen: seit diesem Herbst auch eine kleine
Glückskastanie in die Manteltasche stecken, die Melancholie des
Morgennebels, das geheimnisvolle plötzliche Ästeknacken im dunklen
Nachmittagswald, die farbenfrohen raschelnden Blätterteppiche, der
Quittenduft, der durch die Räume zieht. Dazu das leise Fernweh,
ausgelöst durch kleine und große Zugvögelformationen.
- Reden und
dabei laufen. Große Runden. So viele Schritte, mit müden und mit wachen
Augen. Sinnierend und darüber nachdenkend, wie sich Ehrgeiz, Fleiß und
Mut unterscheiden oder wie sie sich vereinen lassen.
- Andächtig essen und wirklich schmecken. Dabei entdecken, dass so
manche Traube eher wie Maracuja schmeckt, ein herrliches Granola genau
die richtige Salzmenge hat und Fenchel eigentlich doch ganz lecker ist.
- Kekse
backen. Und in eine schöne Blechdose füllen. Keine feinen Plätzchen,
sondern echte ehrliche herbstliche Kekse. Dicke Kekse, etwas zu große
Kekse. Kekse zum knacken, krümeln, tunken, stärken, teilen. Die Lust
weckte dieses Shortbread zubereitet von Anna. Bei mir gerieten sie trotz Balkonkühlung etwas aus der Form, ich tüftele weiter.
- Ich suche: ein gelingsicheres Rezept für perfekte Nussecken. Wer hat
eins? Denn ich habe sie wiederentdeckt. Und mich wieder verliebt. Sie
vorsichtig nach Hause transportiert oder direkt gegessen und mir freudig
die Schokoladenfinger geleckt.
- Weiter ausmisten. Schon wieder. Ich bin wohl ein
Etappen(aus)sortierer. Platz schaffen. Ruheinseln für die Augen. Die
Zeit ist eh schon knapp. Verteilen, verschenken, verkaufen. Andere
glücklich machen und immer wieder feststellen, dass man weniger
konsumiert, wenn alles gut ist.
- Maroni sammeln, in Hosen- und Jackentaschen.
- Listen schreiben, weil der Kopf nicht hinterherkommt. Eine für Schönes, eine für Nerviges. Und sie dann miteinander ausgleichen.
- Langsamer gehen, weniger Eilen und mehr wahrnehmen. Die Kamera
wieder mehr in die Hand nehmen, kleine Details einfangen. Atmen. Und im
magischen Vorabendlicht eine Runde im schönsten Park der Stadt drehen.
Dabei werde ich ruhig und weiß, dass gerade alles anders - aber doch
eigentlich gut ist.