Das zurückliegende Pfingstwochenende war ein gutes. Ein ruhiges und unaufregendes. Manch einem wäre das zu öde, ich fand es außerordentlich wunderbar. Keine großen Pläne und Verabredungen, die wenigen Sonnenstunden im Garten und auf dem Balkon verbracht und die Regenstunden mit Schallplatten-Orchestern und dampfenden Tellern gefüllt. Ein bisschen eigenbrödlern und ein bisschen durchatmen. Wir hatten ungewöhnlich viel Zeit und Ruhe zum Kochen. Deftiges Schlechtwetteressen. Kartoffeltarte, Bärlauchsuppe, Krautsalat, Tomaten-Kufteh, Polentaschnitten, Sauerteigbrote, Sirup, Pasta mit Spargel und Croutons. Wir tauschten die Plätze von Sofa und Esstisch. Manchmal reichen bereits die kleinen Stellschrauben damit Neues entsteht.
Zur Kartoffeltarte, die eine Art Kartoffelgratin in mürben Teig hüllt, inspirierte uns das schon oft erwähnte Buch
Alpenküche, aus dem wir auch die Suppe und den Krautsalat machten. Bisher gelang wirklich alles aus dem Buch und es bleibt daher unser unangefochtener Favorit auf dem Bücherstapel.
Kartoffeltarte - eine Mischung aus Flouzon und Schweizer Cholera-Tarte
600 g Kartoffeln
1 Apfel
2 Knoblauchzehen
200 ml Milch
200 ml Sahne
2-3 EL geriebener Parmesan oder Bergkäse
Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnuss zum Abschmecken
180 g kalte Butter, gewürfelt
300 g Mehl
Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Den Apfel entkernen, halbieren und ebenfalls fein schneiden. Den Knoblauch fein hacken. Alles in eine Schüssel geben. Die Milch und die Sahne verrühren und kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und über die Kartoffelscheiben gießen, bis sie bedeckt sind. Mindestens eine Stunde ziehen lassen.
In der Zwischenzeit mit kühlen Händen aus der Butter, dem Mehl, 6 Esslöffeln Wasser und einer Prise Salz rasch einen Mürbeteig kneten, zu einer Kugel formen, flach drücken und in Folie eingeschlagen 30 Minuten kühl stellen.
Eine Quicheform buttern, zwei Drittel des Teiges ausrollen und die Form damit auskleiden. Den restlichen Teig ebenfalls rund ausrollen. Die Kartoffelmischung in die Form gießen, mit dem Käse bestreuen und den zweiten Teigkreis als Deckel auf die Form legen. Überstehende Enden etwas abschneiden und den Rest als Rand eindrücken. Bei 160 °C Umluft in der Ofenmitte 50-60 Minuten goldbraun backen. Am besten schiebt man ein weiteres Blech eine Schiene tiefer, falls die Mischung etwas tropfen sollte.
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Die Spargelnudeln waren eine Zufallskreation, übergossen mit zerlassener
Bärlauchbutter eine neue Leibspeise! Dazu kocht man Pasta nach Wahl und
gart grünen klein geschnittenen Spargel bissfest. Altbackenes
Roggenbrot wird gewürfelt ohne Öl kross gebräunt und eine dicke Scheibe
zerlassender Butter mit einer ordentlichen Hand voll gehacktem
Bärlauchgrün gemischt. In den tiefen Teller dann erst die Nudeln, dann
den Spargel, dann die Brotwürfel, dann Salzflocken und Parmesan
schichten. Mit der Butter übergießen, fertig.
Und euer Schlechtwetteressen?